Energiespeicherhaus

Erstes Energiespeicherhaus steht in Körle

Die Bauteile eines Gebäudes als Energiespeicher zu nutzen – das ist die Kernidee des IQ++Energiespeicherhauses. „Dazu wird der etwa aus Sonnenenergie gewonnene Strom mittels Wärmepumpen in Wärme umgewandelt und in den Bauteilen gespeichert“, erklärt Torsten Waskow, Gesellschafter der W&L Wärme und Leben GmbH in Baunatal. Die Gesellschaft befasst sich laut Waskow mit Bauweisen, Techniken, Produkten und Systemen, bei deren Einsatz der ökologische und wirtschaftliche Nutzen für Bauherren im Vordergrund steht.

 

Energiespeicherhaus

 

W&L will das IQ++Energiespeicherhaus als Marke für eine „bilanzierend energieautarke Massiv-Bauweise“ etablieren. „Das Haus kann im Jahr mehr Energie erzeugen, als es verbraucht und bietet dem Bauherrn durch Rückvergütungen für die ins Netz gespeiste überflüssige Energie einen finanziellen Vorteil“, verspricht der Geschäftsführer. Zudem werde das Haus ausschließlich mit Markenprodukten und -systemen namhafter Hersteller gebaut. So würden auch die Anforderungen an Wertbeständigkeit, Leistungsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit garantiert.


In Körle ist jetzt das erste Energiespeicher-Musterhaus fertiggestellt worden und kann besichtigt werden. Potenzielle Bauherren können sich vor Ort über die Bauweise, die Technik, über die verwendeten Produkte und Systeme sowie über die Finanzierung informieren. „Ich bin davon überzeugt, dass dies die Bauweise der Zukunft ist“, sagt Bauherr Helmar Vaupel. In fünf Jahren zieht der Bank-Kundenberater in das Haus ein. Bis dahin steht es als Musterhaus zur Verfügung.


Zu den wärmespeichernden Bauteilen des Hauses gehören laut Frank Eberhardt, Leiter des Bereichs Technik bei W&L, insbesondere die Beton-Bodenplatte, die Beton-Decke und die Wände aus Kalksandstein. „Beton und Kalksandstein sind durch ihr Gewicht und ihre Dichte sehr gute Wärmespeicher“, sagt er. Für die Energiespeicherung müssten so keine zusätzlichen Anlagen installiert werden. Die Strahlungswärme sorge zudem für ein ausgewogenes, gesundes und behagliches Wohnklima. Die Bauweise sei zu 100 Prozent CO2-neutral. Den Strom liefert eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach. Damit werden etwa die Wärmepumpen für Heizung und Lüftung betrieben.

 

Als Speicher für den überschüssigen Strom kann künftig laut Eberhardt beispielsweise ein Elektroauto dienen und die Stromversorgung nachts sicherstellen. Für alle Fälle kann der Strom zusätzlich auch konventionell aus dem Netz bezogen werden. Zur Automation und Optimierung des Eigenstromanteils ist nach den Angaben Eberhardts auch die Installation eines modernen Energiemanagementsystems möglich. Laut Waskow können Bauherren das Energiespeicherhaus zu vergleichbar günstigen Baukosten erwerben. Die IQ++Bauweise eigne sich darüber hinaus auch für Mehrfamilienhäuser, Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Industriebauten.

 

Weitere Informationen unter www.iq-energiespeicherhaus.de.

 

2012. Erstes Energiespeicherhaus steht in Körle. In: Wirtschaft Nordhessen, 5, S.34